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  • Writer's pictureAnna

Erste Woche - check!

Über herzliche Willkommensgrüße und heiße Tage


Gerade noch am Koffer packen und Schwupps - schon mache ich mir darüber Gedanken, von was ich als erstes berichten möchte. Über eine Woche sind Caro und ich jetzt schon im Senegal und viele Abläufe wirken schon jetzt so vertraut und normal, doch wir erleben natürlich jeden Tag viel Neues und lernen Stück für Stück dazu. Wir haben uns in unseren Zimmern eingerichtet, unsere Mentoren kennen gelernt und können auch schon die ersten paar Sätze Wolof sprechen…doch beginnen wir am Anfang:


Am Donnerstag, den 09. September flogen wir von München nach Dakar, mit Zwischenstopp in Brüssel. Noch nie hatte ich eine einfachere Reise, alles lief wie am Schnürchen und ehe wir uns versahen betraten wir afrikanischen Boden! Unsere Mentoren Abbé Ousario und Ferdinand holten uns vom Flughafen ab und brachten uns zu unserer Gastfamilie. Meine ersten beiden Eindrücke waren: Wow, der Senegal ist ja unglaublich grün und so schön! Uff, es ist aber auch unglaublich heiß und schwül...


Am Flughafen Dakar mit Abbé Ousario

Ankunft in der Gastfamilie (ich, Joséphine, Aliose, Abbé Ousario, Caro)

Das größte Hindernis diese Woche war also definitiv das Klima. Unsere Gastmutter kommentiert jeden Tag mit „Il fait chaud, chaud, chaud!“ – es ist heiß, heiß, heiß! Im Moment ist im Senegal noch die Regenzeit und die Luft ist demnach sehr feucht mit Temperaturen von ca. 32°C, gefühlt aber um die 35°C - 40°C. Mit viel Wasser und laufenden Ventilatoren kämpfen wir uns also durch den Tag, doch man hat sich schon etwas an die Hitze und das Schwitzen gewöhnt. Ab Mitte Oktober sollen die Temperaturen sinken – Juhu!


Caro und ich sind bei der Familie Ndiaye untergebracht mit Gastmutter Joséphine und Gastvater Aloïse. Sie haben vier Kinder, die alle schon ausgezogen sind und gelegentlich vorbei kommen, doch im Haus ist trotzdem viel los: Das erste und (bisher) einzige Enkelkind „petite Jojo (Joséphine)“ ist ein Jahr alt und bringt frischen Wind ins Haus! Mit uns leben noch zwei Neffen und die Frau von unserem Gastbruder. Seit nun schon 20 Jahren nimmt unsere Gastfamilie Freiwillige aus Deutschland auf und weiß also schon viel über unsere Kultur und die deutschen Eigenheiten. Es fällt uns also sehr leicht uns einzugliedern und uns einzuleben – die ganze Familie ist sehr lieb und führsorglich und wir fühlen uns hier richtig wohl! Als Gastgeschenke haben wir Käse und Salami mitgebracht, das hat ihnen richtig gut geschmeckt. Außerdem gabs noch Schnaps, Bier und zwei Tassen von meiner Mama, die ist nämlich Töpferin.


Für Viele sicherlich auch interessant zu erfahren: Was isst man denn im Senegal?

Ich würde meine Erfahrungen mit der Küche hier als nicht wahnsinnig spektakulär aber auf jeden Fall lecker beschreiben. Zum Frühstück gibt es jeden Tag Baguette und Kaffee (mit Zucker und Milchpulver). Aufs Brot kommen dann verschiedene Sachen: Streichkäse, eine Fischpaste mit Zitrone (super lecker) oder „Nutella“ aber ohne Palmöl und dafür mit viel Erdnüssen!

Am Mittag oder Abend wird das Essen auf einer großen runden Platte serviert von der auch alle direkt essen. Das war am Anfang erst etwas ungewohnt, doch es schafft so ein tolles Gemeinschaftsgefühl und ich finde das richtig toll! Oft gibt es Reis mit Fisch/Fleisch und Gemüse, aber auch mal ein Nudelgericht oder Salat. Ich freue mich jedes Mal auf das, was sich unter dem Deckel der großen Platte versteckt und auch auf den Nachttisch am Abend: da gibt‘s nämlich oft Obst und das ist der Wahnsinn! Die besten Mangos die ich je gegessen habe – nichts im Vergleich zu den Importierten aus Deutschland. Was ich wohl noch für tolle Früchte probieren werde? Ich bin gespannt...



Unser tägliches Frühstück



In unserer ersten Woche haben wir also schon ziemlich viele Eindrücke gesammelt und die Stadt besichtigt. Thiès hat ca. 300.000 Einwohner und ist östlich von der Hauptstadt Dakar gelegen. Die Stadt an sich ist relativ groß, doch auch ziemlich überschaubar: Das Zentrum, den Place de France, und die wichtigen Hauptstraßen kennen wir schon. Wir wohnen im Stadtviertel „Thialy“ (gesprochen Charlie) und laufen 5 Minuten zur Schule (unsere Arbeitsstelle) und 15 Minuten zur Kathedrale St. Anne.


Mit unserem Mentor Ferdinand haben wir in den ersten Tagen die Stadt erkundet, SIM Karten gekauft und Geld gewechselt. Zudem haben wir schon erste Kontakte geknüpft: beim Mittagessen mit einigen Pfarrern von St. Anne und bei der Chorprobe des Jugendchors, bei dem wir gerne mitsingen möchten! Alle Menschen, denen wir begegnet sind, haben uns mit offenen Armen empfangen und uns ein tolles Jahr gewünscht, wir sind hier keine Fremden, sondern Teil einer großen Familie.


Die erste Woche ist insgesamt also richtig schnell vergangen und ich kann es kaum erwarten, das Arbeiten anzufangen: im Collège Saint Gabriel, wo wir die Lehrer im Deutschunterricht unterstützen werden. Bis dahin vergeht aber noch ungefähr ein Monat, den wir weiter zum eingewöhnen und zum Sprache lernen nutzen wollen. Hier im Senegal ist Französisch die Amtssprache. Damit kommt man gut durch, es gibt aber noch 6 weitere Umgangssprachen: Wolof, Serer, Mandinka, Diola, Pulaar und Soninke. In unserem Jahr wollen wir Wolof lernen, um die Sprache und die Kultur besser kennenlernen zu können. Das wird auf jeden Fall eine Herausforderung, da es einige andere Grammatikregeln und Strukturen gibt und man sich auch keine Wörter einfach herleiten kann, wie zum Beispiel bei den romanischen Sprachen. Wir sind aber topmotiviert und unsere Familie und unser Mentor helfen uns gut dabei! Einfache und kurze Sätze kommen uns schon über die Lippen und mit jedem Tag wird es ein Stück besser!


Falls ihr Fragen habt oder über ein bestimmtes Thema Bescheid wissen wollt, dann schreibt mir einfach eine E-Mail oder nutzt das Kontaktformular. Mein Wunsch ist es, allen Interessierten so gut wie möglich von meinen Erfahrungen zu berichten und zu erzählen, wie ich das Leben im Senegal erlebe. Zögert also nicht zu fragen ;)


Meine Mitfreiwillige Caro hat noch ausführlich von unserer Hinreise und ihren ersten Eindrücken erzählt, hier zum Nachlesen!


Ba beneen yoon! (Das ist Wolof und heißt: Bis zum nächsten Mal!)




Bild 1: Abschied am Flughafen München

Bild 2: Schwer beladen in Brüssel gelandet

Bild 3: Mein Zimmer, natürlich mit Moskitonetz

Bild 4: Das Wohnzimmer

Bild 5: Die Küche + fertig gebackener Geburtstagskuchen für unseren Gastbruder

Bild 6: Caro mit der kleinen Joséphine

Bild 7: Vor unserer Haustüre nach einem Regenschauer

Bild 8: Die Kathedrale St. Anne

Bild 9: Das Collège Saint Gabriel - unsere Arbeitsstelle

Bild 10: Sonnenuntergang auf unserer Terrasse

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Beitrag: Blog2 Post
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